Nachdem der SC St. Tönis in den vergangenen zwei Spielzeiten der Oberliga Niederrhein lange gegen den Abstieg kämpfte und diesen nur knapp vermied, sieht in der neuen Saison bislang alles anders aus. Als Spitzenreiter präsentiert sich die Mannschaft von Trainer Bekim Kastrati bislang als ungeschlagener Tabellenführer.
Alle vier bereits gespielten Partien konnte St. Tönis für sich entscheiden – ein Saisonstart, der komplett überraschend ist. Kastrati erklärt: „Damit hat hier niemand wirklich gerechnet. Man hofft natürlich immer auf einen guten Start, und wir wussten, dass wir besser aufgestellt sind als in den vergangenen Jahren, aber vier Siege zu Saisonbeginn habe ich in keinster Weise eingeplant.“
Das Etappenziel des Vereins, mehr Punkte in den ersten fünf Partien zu sammeln als in der vergangenen Saison, fiel nicht besonders schwer. Auf dem Punktekonto standen letzte Saison nach fünf Spielen gerade einmal mickrige drei Punkte.
Eine veränderte Vorbereitung oder sonstige Trainingsmethoden seien nicht ausschlaggebend für den plötzlichen Erfolg. Für Ex-Profi Kastrati ist das Teamgefüge der ausschlaggebende Faktor für den guten Saisonstart. Er betont: „Wir konnten die Mannschaft aus dem letzten Jahr fast identisch behalten und haben uns nur an einzelnen Stellen mit jungen, willigen Spielern verstärkt.“
Das Team sei zusammengeschweißt, weil es die Vorgaben umsetzt. Die heißen: Die Spieler sollen immer positiv bleiben, jeder gönnt dem Mitspieler alles, das Team muss immer zusammenhalten. Klingt einfach, ist es aber nicht immer. Beim SC St. Tönis scheint es derzeit perfekt zu klappen.
Ebenfalls sehr erfolgreich: Die Offensivabteilung des SC St. Tönis konnte in den vier gespielten Partien bereits 13 Mal treffen. Zum Auftakt gab es sogar einen 5:1-Erfolg gegen den FC Büderich (Platz sieben). Während in der vergangenen Saison die Offensive quasi einseitig auf Torjäger Julian Andres Suaterna (13 Treffer) konzentriert war, zeigt sich die Mannschaft in der neuen Saison offensiv deutlich flexibler.
Dieses Jahr verteilen sich unsere Saisontore. Wir haben nicht einen Torjäger, sondern momentan vier Spieler mit jeweils zwei beziehungsweise drei Saisontoren. Ich kann die Jungs nur loben
Bekim Kastrati
Kastrati erklärt: „Dieses Jahr verteilen sich unsere Saisontore. Wir haben nicht einen Torjäger, sondern momentan vier Spieler mit jeweils zwei beziehungsweise drei Saisontoren. Ich kann die Jungs nur loben.“
Trotz des durchaus positiven Saisonstarts bleibt der 45-Jährige auf dem Boden der Tatsachen, eine frühzeitige Veränderung des ausgerufenen Saisonziels Klassenerhalt sei nicht der richtige Schritt.
Die nächste Chance, die Tabellenführung zu verteidigen, hat der SC St. Tönis am kommenden Sonntag. Dort ist die Elf von Kastrati ab 15 Uhr beim SV Sonsbeck zu Gast. Kastrati: „Wir erwarten ein ganz, ganz schweres Spiel. Es wird eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der wir wieder alles geben müssen.“